Du hast gegründet, dein Produkt steht, die Website ist halbwegs online und jetzt kommt das Thema Marketing. Du weißt, du musst sichtbar werden, aber was kostet das eigentlich? Wie viel Marketing-Kosten sind realistisch? Und wie viel ist vielleicht völliger Quatsch?
Gerade am Anfang ist es schwer, den Überblick zu behalten. Angebote flattern rein, Tools werden empfohlen, und plötzlich steht da eine Agentur mit einem 5.000-Euro-Paket vor dir, während du noch überlegst, ob du dir Canva Pro leisten solltest.
In diesem Artikel bekommst du einen ehrlichen Überblick über typische Marketing-Kosten, praktische Budget-Modelle und realistische Beispiele. Damit du nicht ins Blaue investierst, sondern genau weißt, was du brauchst, was es kostet und wo dein Geld wirklich gut angelegt ist.
Warum die Marketing-Kosten ein wichtiger Teil deiner Finanzplanung sein sollten
Wenn du gerade dein eigenes Business aufbaust und dir Gedanken über die Finanzen machst, dann gehört eins unbedingt mit auf deine Liste: die Marketing-Kosten. Die gehören nicht irgendwo unten in die „Wenn noch was übrig ist“-Spalte, sondern ganz klar in die Grundausstattung deiner Planung. Denn ganz ehrlich: wie willst du Kunden gewinnen, wenn niemand weiß, dass es dich gibt?
Du hast dir mit Sicherheit ein Ziel gesetzt. Vielleicht möchtest du in den ersten zwölf Monaten deine ersten 100 Kunden gewinnen oder endlich raus aus dem Freelancer-Modus und in ein kleines Team wachsen. Ganz egal, welches Ziel du verfolgst, du wirst es nur erreichen, wenn dein Marketing dich dahin trägt. Und das funktioniert nicht einfach so nebenbei, sondern braucht eine sinnvolle Strategie und ein dazu passendes Budget.
Jetzt mal Tacheles: Wenn du bei deiner Finanzplanung die Marketing-Kosten komplett ignorierst oder sie einfach Pi mal Daumen schätzt, dann wird’s eng. Entweder du gibst viel zu viel aus für Dinge, die nichts bringen, oder du bleibst in der Sichtbarkeits-Wüste stecken, während deine Konkurrenz an dir vorbeizieht.
Deshalb solltest du dir bewusst Zeit nehmen, um zu überlegen, was du ins Marketing investieren willst und was du aktuell überhaupt investieren kannst. Ob es Zeit ist, Geld oder beides. Aber bevor du irgendeine Zahl in deine Planung schreibst, brauchst du erstmal einen Überblick: Was kostet Marketing eigentlich und was gehört da alles dazu?
Genau darum geht’s im nächsten Abschnitt. Ich zeige dir, welche typischen Marketing-Kosten auf dich zukommen können und was hinter den einzelnen Posten steckt. Damit du dein Budget nicht ins Blaue schießt, sondern mit einem klaren Plan an den Start gehst, der zu dir und deinem Business passt.
Was alles in deinen Marketing-Kosten drinsteckt
deiner Liste stehen, wie zum Beispiel das Hosting deiner Website, Gebühren für E-Mail-Marketing- oder Design-Tools oder auch laufende Werbekosten bei Google, Meta oder LinkedIn.
Dann gibt es Kosten, die nur einmalig oder gelegentlich auftreten. Dazu gehören zum Beispiel Ausgaben für Agenturen oder Freelancer, die dir beim Aufbau deiner Marke, bei der Erstellung von Werbemitteln oder bei Kampagnen helfen.
Ich habe dir im nächsten Abschnitt die häufigsten Arten von Marketing-Kosten übersichtlich zusammengestellt. Aber wichtig: Es gibt keine allgemeingültige Liste mit „Must-haves“. Was du wirklich brauchst, hängt von deiner Zielgruppe, deinem Produkt, deinem Budget und deinem Marketing-Mix ab. Es geht nicht darum, alles zu machen, sondern das Richtige für deinen aktuellen Stand zu wählen.
Marketing-Kosten für digitales Marketing
Beim digitalen Marketing gibt es viele Möglichkeiten, aber auch viele Kostenstellen, die du kennen solltest. Hier sind die wichtigsten Positionen, die dir früher oder später begegnen werden – jeweils kurz erklärt, damit du weißt, worum es geht:
Website-Hosting
Deine Website braucht einen Ort, an dem sie gespeichert ist. Das nennt sich Hosting. Je größer oder schneller deine Seite sein soll, desto teurer wird’s. Für den Anfang reicht ein solides Einsteigerpaket meistens völlig aus. Achte aber darauf, dass eine Skalierung ohne größere Probleme möglich ist.
Digitaler Content (z. B. Blogs, Whitepaper)
Inhalte wie Blogartikel, E-Books oder Whitepaper helfen dir, bei Google gefunden zu werden und Vertrauen aufzubauen. Wenn du selbst schreibst, kostet es dich nur Zeit. Wenn du es extern machen lässt, richten sich die Marketing-Kosten nach Länge, Qualität und Expertise des Autors.
Google Ads (SEA)
Wenn du bei Google ganz oben erscheinen willst, kannst du dafür bezahlen. Du legst ein Tagesbudget fest (z. B. 10 oder 20 €) und zahlst pro Klick. Gut gemacht kann das schnell Leads bringen – schlecht gemacht verbrennt es dein Geld. Deshalb solltest du dich einarbeiten oder Hilfe holen.
Suchmaschinenoptimierung (SEO)
SEO sorgt dafür, dass deine Website bei Google auch ohne Werbung sichtbar wird. Dazu gehören gute Inhalte, die richtigen Keywords, eine saubere technische Umsetzung und Backlinks. Viele Dinge kannst du selbst machen, aber richtig gute SEO-Arbeit braucht Zeit, Geduld oder Budget.
Social Ads (z. B. Meta oder LinkedIn)
Werbeanzeigen bei Facebook, Instagram oder LinkedIn lassen sich sehr gezielt auf bestimmte Zielgruppen ausspielen. Du kannst schon mit wenigen Euro starten, aber ohne Strategie ist das rausgeschmissenes Geld. Rechne für den Start mit mindestens (auf LinkedIn tendenziell eher mehr) 150 bis 300 € pro Monat. Plus eventuell Kosten für die Gestaltung deiner Anzeigen.
E-Mail-Marketing
Mit Newslettern oder automatisierten E-Mail-Kampagnen bleibst du mit Interessenten in Kontakt. Die Tools dafür gibt es, je nach Umfang, sogar ab 0 €. Wichtig ist: E-Mail-Marketing funktioniert nur, wenn du es regelmäßig pflegst und das braucht Zeit oder eben Budget.
Display Advertising
Dabei handelt es sich um klassische Bannerwerbung auf anderen Websites. Diese wird oft über Netzwerke wie das Google Display-Netzwerk gebucht. Das kann Sinn machen, wenn du viel Reichweite willst, ist aber oft weniger effizient als Suchanzeigen.
Bezahlte digitale Inhalte (z. B. Webinare, Advertorials)
Manchmal zahlst du dafür, dass andere dich sichtbar machen. Etwa durch ein Advertorial in einem Online-Magazin oder ein Sponsored Webinar. Das ist vor allem für spitze B2B-Zielgruppen interessant. Die Preise schwanken stark, je nach Zielgruppe und Anwender können die Marketing-Kosten hier schnell fünfstellig werden.
Marketing-Kosten für klassisches Marketing
Auch wenn heute viel online läuft, ist klassisches Marketing noch lange nicht tot. Je nach Branche, Zielgruppe und Strategie kann es sogar ziemlich wirkungsvoll sein, aber oft auch deutlich teurer als digitales Marketing. Hier sind die wichtigsten Kostenpunkte im Überblick:
Geschäftspapier und Drucksachen
Visitenkarten, Briefpapier, Flyer oder Imagebroschüren gehören zur Grundausstattung. Je nachdem, was du brauchst, kannst du hier mit 50 bis 500 € rechnen. Qualität und Auflage machen den Unterschied, aber am Ende zählt, dass es professionell aussieht.
Rol Ups und andere Materialien für Events
Wenn du auf Messen, Netzwerkveranstaltungen oder Kundenevents präsent bist, brauchst du etwas, das auffällt. Ein Roll Up mit deinem Logo, ein Thekenbanner oder ein Messestand kosten je nach Ausführung zwischen 100 und mehreren Tausend Euro. Für den Anfang reicht oft ein gut gestaltetes Roll Up. Das gibt es schon für weniger als 50 €
Printwerbung
Anzeigen in Zeitungen oder Magazinen können helfen, wenn du lokal oder in einer bestimmten Nische sichtbar werden willst. Die Preise variieren stark, je nach Medium und Reichweite. Kleinanzeigen starten oft bei 100 €, eine halbseitige Anzeige in einer Fachzeitschrift kann locker 1.000 € oder mehr kosten.
Fernseh- und Radiowerbung
Das klingt erstmal nach „große Unternehmen only“, aber auch regionale Spots im Radio oder lokalen TV sind möglich. Die sind allerdings teuer. Ein einfacher Radiospot kostet dich inklusive Produktion und Ausstrahlung schnell mal über 5.000 €. Für nationale Fernsehwerbung brauchst du ein hohes fünfstelliges Budget, mindestens.
Außenwerbung und DOOH (Digital Out of Home)
Klassische Plakatwerbung an Bushaltestellen, Litfaßsäulen oder digitale Bildschirme in der Stadt kann effektiv sein, wenn du viel Sichtbarkeit auf einen Schlag willst. Die Preise hängen von Ort, Laufzeit und Format ab.
Direktmarketing
Postwurfsendungen, Flyeraktionen oder auch personalisierte Briefe an ausgewählte Kontakte sind klassische Mittel, um direkt ins Postfach deiner Zielgruppe zu kommen. Das kann günstig sein, wenn du alles selbst machst, oder teuer, wenn du eine Agentur beauftragst. Druck, Versand und Gestaltung zusammengenommen liegen schnell bei mehreren hundert Euro – je nach Auflage und Aufwand.
Kosten für Marketing-Dienstleister
Du musst nicht alles selbst machen und ehrlich gesagt: Du solltest es auch nicht. Als Gründer ist es deine Aufgabe, an deinem Business zu arbeiten, nicht dich dauerhaft im Tagesgeschäft zu verzetteln. Natürlich kannst du dir für jede Marketing-Aufgabe Hilfe holen. Und das ergibt absolut Sinn, wenn du schneller vorankommen oder einfach bessere Ergebnisse erzielen willst.
Ob es um deine Website, dein Logo, dein Markenauftritt oder professionelle Werbetexte geht: Es gibt Freelancer, Agenturen und spezialisierte Dienstleister, die dich projektbasiert oder dauerhaft unterstützen können. Du kannst zum Beispiel jemanden nur für ein bestimmtes Projekt buchen, etwa für dein Corporate Design oder für einen Imagefilm. Oder du entscheidest dich für eine laufende Zusammenarbeit, bei der dich ein Dienstleister monatlich in einem oder mehreren Bereichen unterstützt. Sozusagen als ausgelagertes Marketingteam im Abo-Modell.
Beides hat Vor- und Nachteile. Vor allem beim Preis. Wie du erkennst, ob ein Angebot fair kalkuliert ist oder ob dir gerade ein goldglänzender Wucher untergejubelt wird, erkläre ich dir weiter unten im Artikel nochmal in Ruhe. Denn gerade bei Dienstleistern lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
Kosten für Marketing Software und Tools
Marketing-Tools können echte Gamechanger sein – oder einfach nur stille Geldfresser im Hintergrund. Je nachdem, worauf du deinen Fokus legst, können einzelne Tools schnell mal richtig ins Geld gehen. Gleichzeitig unterschätzt man oft, wie schnell sich die kleinen Beträge summieren. Hier 10 € im Monat, da 15 €, irgendwo noch ein Plugin für 29 €, und zack – dein Konto schrumpft schneller, als du „Kampagnenoptimierung“ sagen kannst.
Deshalb gilt: Überlege dir bei jedem Tool ganz genau, ob du die kostenpflichtige Version wirklich brauchst. Viele Tools bieten solide Gratisfunktionen für den Einstieg. Wenn du dich für eine kostenpflichtige Variante entscheidest, dann starte lieber erstmal mit der monatlichen Zahlweise. So kannst du jederzeit wieder raus, falls du merkst, dass es doch nicht zu deinem Workflow passt.
Hier sind ein paar typische Tool-Kategorien, bei denen Marketing-Kosten entstehen können:
SEO-Tools (z. B. Sistrix, Semrush, ahrefs)
Diese Tools helfen dir, bei Google besser sichtbar zu werden. Du kannst damit Keywords recherchieren, deine Rankings überwachen, technische Fehler finden und Wettbewerber analysieren. Gute SEO-Tools kosten zwischen 50 € und 150 € im Monat – lohnen sich aber erst, wenn du gezielt an deinem organischen Wachstum arbeitest.
Design-Tools (z. B. Adobe Creative Cloud, Canva Pro)
Ob Social-Media-Grafiken, Präsentationen oder Werbeanzeigen: Mit diesen Tools gestaltest du alles, was nach außen gut aussehen soll. Canva gibt’s in der Basisversion kostenlos, Adobe kostet im Abo je nach Paket zwischen 25 € und 70 € pro Monat.
Videoschnitt-Tools (z. B. CapCut, Adobe Premiere Pro)
Wenn du mit Video arbeitest, brauchst du ein Tool zum Schneiden und Bearbeiten. CapCut bietet viele Funktionen kostenlos, professionelle Tools wie Premiere Pro liegen bei rund 25 € im Monat.
E-Mail-Marketing- und Automations-Tools (z. B. Brevo)
Mit diesen Tools versendest du Newsletter oder baust automatisierte E-Mail-Strecken für deine Leads auf. Viele Anbieter haben kostenlose Starterpakete, die bezahlten Varianten starten meist bei 10 € bis 30 € monatlich – je nach Kontaktdatenbank und Funktionsumfang.
CRM-Systeme
Ein CRM (Customer Relationship Management) hilft dir, den Überblick über deine Kontakte, Kundenbeziehungen und Verkaufschancen zu behalten. Für Einzelkämpfer reicht oft ein kostenloses Tool, professionelle Systeme wie HubSpot oder Pipedrive kosten je nach Umfang 20 € bis 80 € im Monat – nach oben offen.
Website-Tools und kostenpflichtige Plugins
Wenn du mit WordPress oder einem anderen CMS arbeitest, kommen oft zusätzliche Kosten für Premium-Themes, Plugins oder Sicherheitslösungen dazu. Das kann von einmalig 30 € bis zu regelmäßigen 10 – 50 € pro Monat reichen – je nach Bedarf.
KI-Tools (z. B. ChatGPT)
Künstliche Intelligenz kann dich beim Texten, Recherchieren oder Ideenfinden unterstützen. Viele Tools haben kostenlose Basisversionen, Premiumfunktionen liegen meist bei 15 – 50 € monatlich. Wichtig ist: KI ersetzt keine Strategie, kann dir aber viel Zeit sparen.
Social-Media-Management-Tools (z. B. Buffer, Later, Hootsuite)
Damit planst, veröffentlichst und analysierst du Beiträge über verschiedene Kanäle hinweg. Die günstigen Versionen starten oft bei 10 € bis 30 € im Monat und können dir viel Zeit und Nerven sparen, wenn du regelmäßig auf mehreren Plattformen unterwegs bist.
Bilddatenbanken (z. B. Shutterstock, Freepik)
Wenn du professionelle Bilder oder Grafiken brauchst, wirst du früher oder später bei Bilddatenbanken landen. Es gibt kostenlose Alternativen wie Unsplash, aber Premium-Quellen kosten schnell 20 € bis 100 € im Monat. Abhängig davon, wie viel du herunterlädst und wofür du die Bilder verwendest.
Wie du ein realistisches Marketing-Budget festlegst
Bevor du wild Geld in Werbung oder Tools steckst, solltest du dir klarmachen, wie viel du überhaupt investieren willst – und kannst. Ein Marketing-Budget hilft dir nicht nur beim Planen, sondern schützt dich auch davor, dich zu verzetteln oder zu viel auszugeben. Hier sind drei einfache Methoden, mit denen du dein Budget sinnvoll aufsetzen kannst:

Prozent vom Umsatz – der Klassiker unter den Methoden
Viele Unternehmen kalkulieren ihr Marketing-Budget als festen Prozentsatz vom Umsatz. Für kleine Unternehmen sind 5 bis 10 % ein realistischer Richtwert. Wenn du gerade erst startest, kannst du auch vom geplanten Jahresumsatz ausgehen. Beispiel: Du willst im ersten Jahr 100.000 € Umsatz machen, dann wären 5.000 bis 10.000 € fürs Marketing ein sinnvolles Budget.
Zielorientiertes Budget – starte von deinen Geschäftszielen aus
Statt vom Umsatz auszugehen, kannst du dein Budget auch anhand deiner Ziele planen. Überleg dir, was du erreichen willst, und rechne zurück. Willst du 100 neue Kunden gewinnen? Dann überlege, was dich ein Lead oder ein Kunde im Schnitt kostet. Wenn du für einen Kunden z. B. 50 € Werbekosten einplanst, brauchst du 5.000 € Budget. Noch sinnvoller wird diese Methode, wenn du Zahlen aus deinem Business kennst, wie den durchschnittlichen Warenkorb oder den Customer Lifetime Value. So kannst du sicherstellen, dass du langfristig nicht mehr für einen Kunden ausgibst, als du mit ihm verdienst. Wirtschaftlich denken zahlt sich aus. Im wahrsten Sinne.
Lean-Marketing für Gründer – mit wenig Geld das Maximum herausholen
Wenn dein Budget extrem knapp ist, kannst du dich am Lean-Marketing-Ansatz orientieren. Hier geht es darum, mit möglichst wenig Geld erste Ergebnisse zu erzielen und Schritt für Schritt zu wachsen. Du setzt auf kostenlose oder günstige Maßnahmen, investierst eher Zeit als Geld und skalierst nur das, was wirklich funktioniert. Perfekt für Gründer, die erst mal testen wollen, bevor sie größere Summen investieren.
Marketing-Kosten und ROI: So findest du heraus, ob sich deine Investitionen lohnen
Marketing ist kein Selbstzweck. Am Ende geht’s darum, mehr einzunehmen, als du ausgibst. Der ROI (Return on Investment) zeigt dir, ob sich dein Einsatz lohnt – also ob du aus 1 € Marketing-Kosten auch mindestens 2 oder 3 € Umsatz machst. Je nach Branche kann ein guter ROI bei 2:1 liegen, im E-Commerce oft auch höher.
ROI einfach erklärt: Warum Marketing-Kosten nicht pauschal „zu hoch“ sein können
Wenn dein Marketing 500 € kostet, dir aber 2.000 € Umsatz bringt, ist das Geld gut investiert, auch wenn es auf den ersten Blick viel wirkt. Die eigentliche Frage lautet also nicht „Was kostet das?“, sondern „Was bringt mir das zurück?“. Marketing-Kosten sind dann gerechtfertigt, wenn der ROI stimmt.
Wie du den ROI deines Marketings berechnest (Formel & Beispiel)
Die Formel ist einfach:
ROI = (Gewinn – Marketingkosten) / Marketingkosten
Ein Beispiel: Du investierst 1.000 €, machst dadurch 4.000 € Umsatz, dein Gewinn liegt bei 2.000 €. Dann ist dein ROI: (2.000 € – 1.000 €) / 1.000 € = 1 → also 100 % Rendite
Je höher der ROI, desto besser. Aber: Rechne realistisch und regelmäßig, nicht nur einmal am Anfang.
Wichtige KPIs erfassen: Tools & Methoden zur Erfolgsmessung (CRM, Tracking, Analytics)
Um den ROI zu ermitteln, brauchst du Daten. Dafür helfen dir Tools wie ein CRM-System (z. B. HubSpot, Pipedrive), Web-Analytics (z. B. Google Analytics) und Tracking-URLs. Du solltest wissen:
- Woher kommen deine Leads?
- Welche Kanäle bringen wirklich Umsatz?
- Wie hoch ist die Conversion Rate?
Ohne diese Infos ist der ROI nur geraten und das bringt dir nichts. Sinnvollerweise solltest du den ROI für jede Maßnahme einzeln berechnen, um sicher zu sein, welche Marketingmaßnahmen etwas bringen und welche eher nicht.
Wann sich Marketing wirtschaftlich lohnt (Branchenbenchmarks, Break-even-Kalkulation)
Ob sich Marketing lohnt, hängt stark von deiner Branche und deinem Geschäftsmodell ab. Im E-Commerce gilt oft ein ROI von 3:1 als gut. Bei Dienstleistungen kann es auch 5:1 oder mehr sein. Wichtig ist, dass du über deinem Break-even bleibst – also mehr einnimmst, als du ausgibst.
Aber: Nicht jede Maßnahme bringt sofort Gewinn. Es ist völlig okay, wenn einzelne Aktivitäten erstmal einen niedrigen ROI haben oder sogar mehr kosten, als sie einbringen. Denn es macht einen Unterschied, an welcher Stelle der Customer Journey du ansetzt.
Maßnahmen zur Bekanntheit oder zur Nachfragesteigerung – auch bekannt als Demand Generation – sollen erstmal Aufmerksamkeit und Interesse schaffen. Sie führen nicht direkt zu Verkäufen, zahlen aber langfristig auf deine Sichtbarkeit und Markenwahrnehmung ein. Deshalb ist es sinnvoll, nicht nur einzelne Maßnahmen isoliert zu bewerten, sondern auch dein Marketingbudget als Ganzes im Blick zu behalten.
Viele Gründer verbrennen Budget – nicht, weil sie zu wenig investieren, sondern weil sie an den falschen Stellen ansetzen. Oft liegt das Problem nicht im Budget selbst, sondern in den Denkfehlern, die sich still und heimlich eingeschlichen haben.
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Praxisbeispiele: Was du mit 0 €, 500 € oder 1.000 € Marketing-Kosten pro Monat erreichen kannst
Das ist mit 0 € Marketing-Kosten möglich
Ganz ohne Geld heißt nicht ganz ohne Einsatz. Du zahlst mit deiner Zeit – und davon wirst du als Gründer wahrscheinlich eh schon zu wenig haben. Aber: Mit klarem Fokus kannst du auch mit 0 € starten, zum Beispiel so:
- Content-Marketing: Starte einen Blog auf deiner Website, beantworte dort typische Fragen deiner Zielgruppe, optimiere deine Texte auf relevante Keywords (Stichwort: SEO). Kostet nichts außer Recherche, Schreibzeit und ein bisschen Disziplin.
- Social Media: Baue organisch Reichweite auf. Poste regelmäßig bei LinkedIn oder Instagram, teile Einblicke, Tipps und Meinungen. Wichtig ist, dass du es durchziehst und einen klaren Mehrwert bietest.
- Netzwerken: Nutze kostenlose Events, Meetups oder Online-Communities, um dich bekannt zu machen. Auch Empfehlungen sind Marketing.
- E-Mail-Marketing: Mit kostenlosen Tools wie z. B. Brevo kannst du einen Newsletter starten und erste Kontakte pflegen.
Aber klar: Diese Maßnahmen fressen Zeit. Und Zeit ist in deinem Unternehmen oft der knappste und wertvollste Rohstoff. Wenn du merkst, dass du bestimmte Dinge ewig vor dir herschiebst oder sie dich mehr Energie als Wirkung kosten, ist es an der Zeit, Aufgaben abzugeben. Was dir Spaß macht, darfst du gerne selbst weiter machen. Aber alles, was dich nur nervt oder wofür du ewig brauchst, gehört spätestens mittelfristig in professionelle Hände.
500 € pro Monat gezielt einsetzen
Mit einem kleinen Monatsbudget kommst du schon deutlich weiter – wenn du strategisch vorgehst. 500 € reichen nicht für den großen Werbeauftritt, aber für erste bezahlte Unterstützung oder gezielte Tests. Zum Beispiel:
- Freelancer buchen: Lass dir für 300 bis 500 € im Monat Texte, Grafiken oder E-Mail-Strecken erstellen. Das spart Zeit und hebt die Qualität.
- SEA oder Social Ads testen: Mit 200 bis 300 € kannst du erste Google Ads oder Facebook-Kampagnen aufsetzen. Wichtig: Zielgruppe klar definieren, Landingpage optimieren und Ergebnisse sauber tracken.
- Direktmarketing: Plane eine kleine Postwurfsendung in deiner Region. Geringe Auflage, aber hohe Relevanz.
- Printanzeige in einem Nischenmagazin: Gerade in kleinen Fachmedien bekommst du für 100 bis 400 € schon erste Anzeigenplätze – gut, wenn deine Zielgruppe dort unterwegs ist.
Wichtig ist auch hier: nicht alles auf einmal. Lieber eine Sache richtig testen, daraus lernen und dann entscheiden, ob du skalieren willst.
1.000 € sinnvoll nutzen – der Einstieg ins professionelle Marketing
Mit 1.000 € im Monat wird’s langsam spannend – aber wir bleiben realistisch: Auch das ist im Marketing kein riesiges Budget. Du kannst damit nicht überall präsent sein, aber du kannst gezielt investieren. Wichtig ist, dass du klare Prioritäten setzt und genau weißt, was du erreichen willst. Ideen gefällig?
- Freelancer im Retainer-Modell: Buche einen erfahrenen Freelancer, der dich regelmäßig in einem Bereich unterstützt – z. B. für SEO, Social Media oder E-Mail-Marketing.
- Performance-Kampagnen selbst umsetzen: Wenn du in Google Ads oder Meta Ads investieren willst, kannst du mit einem Teil des Budgets (z. B. 300–600 €) erste Tests fahren. Agenturen wirst du in dieser Budgetklasse kaum finden – die starten meist bei 5.000 € monatlich oder mehr, plus Werbebudget. Du brauchst also entweder das Know-how selbst oder buchst gezielt Unterstützung für die Einrichtung, z. B. durch ein einmaliges Setup-Coaching oder eine kleine Kampagnenberatung.
- Content-Outsourcing: Lass deinen Blog, deinen Newsletter oder deine LinkedIn-Beiträge regelmäßig erstellen. So bleibst du sichtbar, ohne selbst ständig am Rechner zu sitzen.
- Mix aus Paid und Organic: Kombiniere z. B. gute Inhalte mit gezielter Sichtbarkeitsverstärkung über kleine Werbebudgets – aber nur dann, wenn du deine Zielgruppe wirklich kennst.
Auch hier gilt: Jeder Euro muss wirken. Es ist kein Budget, mit dem du breit streuen kannst, sondern eines, mit dem du bewusst steuerst. Lieber eine Maßnahme richtig umsetzen als fünf halbgar.
Vorsicht Wucher: So erkennst du zu hohe Marketing-Kosten von Agenturen und Co.
Es gibt wirklich exzellente Agenturen und Freelancer, bei denen hohe Marketing-Kosten absolut gerechtfertigt sind. Diese Profis sind tief in ihrem Fachgebiet drin, liefern strategisch durchdachte Arbeit und erzielen nachweislich Ergebnisse. Wenn du mit einem klaren Ziel, einer sauberen Positionierung und fundierten Kenntnissen über deine Zielgruppe an so eine Zusammenarbeit herangehst, kann das sehr viel Wert schaffen.
Aber viele Anbieter nennen sich zwar Marketing-Agentur, sind aber in Wahrheit klassische Werbeagenturen. Das ist nicht per se schlecht, aber es macht einen entscheidenden Unterschied: Werbung inszeniert, Marketing plant. Wenn du selbst noch keine Klarheit über deine Positionierung, dein Angebot und deinen Markt hast, dann bringt das alles nichts.
Viele setzen auf möglichst auffällige Visuals, witzige Claims und bunte Headlines. Klingt gut, sieht schick aus, fühlt sich erstmal professionell an – bringt aber rein gar nichts, wenn es an der Zielgruppe vorbeigeht oder keinen echten Handlungsimpuls auslöst.
Deshalb gilt: Prüfe jede Agentur gründlich, bevor du unterschreibst. Führe ausführliche Gespräche, stelle Fragen und hör auf dein Bauchgefühl. Frag auch aktiv nach Referenzkunden oder bitte direkt in deinem Netzwerk um Empfehlungen.
Red Flags, bei denen du hellhörig werden solltest:
Unrealistische Versprechen:
„100 Neukunden im Monat – garantiert“ klingt super, ist aber meist schlicht gelogen. Seriöses Marketing arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten, nicht mit Garantien.
Keine klare Zielgruppenarbeit:
Wenn niemand fragt, wer deine Kunden sind oder wie sie denken, fehlt die Basis. Ohne Zielgruppenverständnis ist jede Maßnahme reines Raten.
Kein Tracking-Konzept:
Wer Kampagnen macht, aber keine Erfolgsmessung einplant, arbeitet blind. Ohne KPIs und klare Auswertung wirst du nie wissen, ob dein Geld gut eingesetzt wurde.
Pauschalpreise ohne Erklärung:
Wenn dir ein Komplettpaket für 4.999 € angeboten wird – ohne Aufschlüsselung, Leistungen oder Ergebnisrahmen – Finger weg.
Druck und Dringlichkeit:
„Das Angebot gilt nur noch bis heute Abend“ hat im seriösen Marketing nichts verloren. Du brauchst Bedenkzeit und Transparenz, keine Hektik.
Das heißt nicht, dass du misstrauisch werden musst, aber wachsam. Gute Agenturen kommunizieren offen, erklären ihr Vorgehen und denken mit. Und wenn du das Gefühl hast, du wirst eher überfahren als beraten, ist das meist kein Zufall.
Fazit: Marketing-Kosten realistisch einschätzen und sinnvoll planen
Marketing ist kein „Nice-to-have“, sondern eine Investition, die dir Kunden bringt. Du musst nicht gleich tausende Euro ausgeben, aber du solltest wissen, wofür du Geld oder Zeit einsetzt – und warum.
Ob du mit 0 €, 500 € oder 1.000 € arbeitest: Wichtig ist, dass du gezielt vorgehst, Maßnahmen wählst, die zu deiner Zielgruppe passen, und regelmäßig prüfst, ob sich dein Einsatz lohnt.
Nicht jede Maßnahme bringt sofort Umsatz – aber auf lange Sicht zählt, was dein Marketing insgesamt für dein Wachstum tut. Mach nur selbst, was dir liegt, und gib den Rest ab, sobald es Sinn macht.
Plane bewusst, vergleiche Angebote, bleib strategisch – dann holst du aus jedem Euro das Maximum raus.
Du willst endlich strategisch durchblicken, statt nur Einzelmaßnahmen zusammenzuklicken?
Wenn du dir bei all den Tools, Kanälen und Kosten nicht sicher bist, wo du überhaupt anfangen sollst oder ob dein Marketing auf deine Zielgruppe wirklich abgestimmt ist, dann lass uns gemeinsam draufschauen.
In einem kostenfreien Erstgespräch analysieren wir deine aktuelle Situation und erarbeiten erste konkrete Schritte, wie du kanalübergreifend sinnvoll sichtbar wirst ohne dich zu verzetteln.
FAQ: Häufige Fragen rund um Marketing-Kosten bei Gründern und kleinen Unternehmen
Wie viel Marketingbudget ist für Einzelunternehmer oder Solo-Selbstständige realistisch?
Für den Anfang reichen oft schon 100–500 € im Monat, wenn du viel selbst machen kannst. Wichtig ist eher, wie du das Budget einsetzt – nicht nur, wie viel du ausgibst.
Kann ich auch mit 0 € Marketing betreiben?
Ja, aber du bezahlst mit deiner Zeit. SEO, Content-Marketing, Netzwerken oder Social Media funktionieren auch ohne Geld, brauchen aber Disziplin und Know-how.
Lohnt sich bezahlte Werbung bei kleinem Budget überhaupt?
Wenn du deine Zielgruppe kennst und eine klare Botschaft hast, ja. Mit 200–300 € monatlich lassen sich erste Tests fahren, aber ohne Strategie verbrennst du das Geld schnell.
Sollte ich mein Marketing lieber selbst machen oder direkt abgeben?
Was dir liegt und Spaß macht, kannst du gern selbst übernehmen. Alles, was dich Zeit, Nerven oder Energie kostet, solltest du so früh wie möglich abgeben – wenn dein Budget das erlaubt.
Woran erkenne ich, ob sich mein Marketing lohnt?
Am Return on Investment (ROI). Du solltest wissen, was dich ein Lead oder ein Kunde kostet – und was er dir im Laufe der Zeit bringt. Ohne Tracking und Zielklarheit bleibt’s Bauchgefühl.
Wie finde ich heraus, welche Marketingstrategie zu mir passt?
Wenn du da noch keine Klarheit hast, hilft oft ein Blick von außen. In meinem kostenfreien Erstgespräch analysieren wir genau das – hier Termin buchen.